Bundesliga-Comeback von „Commander“ Adam Juretzko mit 51 Jahren. © Fotoclub Heilbronn

17:9-Sieg gegen Adelhausen mit Comeback des „Commanders“

Mit einem überzeugenden 17:9-Sieg gegen den TuS Adelhausen haben sich die Red Devils Heilbronn in der Ringer-Bundesliga auf Platz vier vorgekämpft. Überschattet wurde der Abend von einer schweren Verletzung eines gegnerischen Ringers im Vorkampf der Red Devils II in der Landesliga gegen den RSV Benningen, der daraufhin beim Stand von 16:16 abgebrochen wurde. Wir wünschen dem Benninger Athleten auf diesem Weg alles Gute sowie eine hoffentlich schnelle und vor allem vollständige Genesung.

Der Bundesligakampf gegen Adelhausen begann mit einem kampflosen Sieg für den ehemaligen Red Devils Levan Metreveli, da die Hausherren erneut keinen Ringer in der Klasse Freistil bis 57 kg auf die Matte schicken konnten.

Dies sollte jedoch vorerst das letzte Erfolgserlebnis für die Gäste gewesen sein. Eduard Popp beherrschte seinen Kontrahenten Felix Krafft über weite Strecken und konnte klar mit 13:0 gewinnen – nur zwei Zähler fehlten für einen vorzeitigen Sieg. Ähnlich lief der Kampf von Zhora Abovian gegen Norman Trübe. Schon früh lag der Ukrainer mit 9:0 in Front, sein Gegner konnte den Überlegenheitssieg und damit den vierten Punkt beim 15:1 für die Red Devils jedoch mit großem Einsatz verhindern.

Einen Leckerbissen bekamen die Zuschauer dann im Freistil bis 98 kg geboten, als mit Radoslaw Baran der Europameisterschafts-Dritte von 2021 gegen den EM-Dritten dieses Jahres Sebastian Jezierzanski, antreten musste. Die beiden bis dato in der Bundesliga unbesiegten Polen lieferten sich einen Kampf auf höchstem Niveau, in dem Baran zur Pause mit 3:0 in Front lag. Jezierzanski glich zwar nach vier Minuten zum 3:3 aus, doch setzte sich Radoslaw Baran am Ende mit 5:3 durch.

Eigentlich hätte nun noch vor der Pause der 66-Kilogramm-Kampf im Freistil zwischen Gamzatgadzsi Halidov und Nico Megerle stattfinden sollen. Da beide Ringer jedoch aktuell bei der U23-Weltmeisterschaft weilen, war dieses Duell schon vorab als Nachholkampf angemeldet worden, der zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden sollte. Da dieser fünfte Kampf des Abends nicht stattfinden konnte, ging es schon frühzeitig beim Stand von 7:4 in die Halbzeitpause.

Mit großem kämpferischem Einsatz rang zum Beginn der zweiten Halbzeit Marius Braun seinen Kontrahenten Arian Güney mit 3:1 nieder. Im „Duell der Generationen“ musste danach Abdolmohammad Papi gegen den U23-Europameister von 2021 Krisztian Vancza antreten. Der 35-Jährige erfüllte gegen seinen um zwölf Jahre jüngeren Gegner seine Vorgaben und gab gegen den starken Ungarn beim 1:8 nur zwei Zähler ab.

Nun kam das, was bereits vor der Saison von vielen Experten orakelt worden war: Adam Juretzko, der „Kommander“ und Headcoach der RED DEVILS feierte mit 51 Jahren sein Comeback auf der Ringermatte! Im Freistil bis 80 kg trat der Griechisch-Römisch Experte stilartfremd gegen den Sieger des diesjährigen Großen Preises von Spanien Kevin Henkel an. Routiniert wich Juretzko ein ums andere den Beinangriffen des Adelhauseners aus und musste diesen erst in der letzten Minute von 6:0 auf 12:0 davonziehen lassen. „Wir hatten die Option, dass wir Erik Obert wieder aus der zweiten Mannschaft nach oben ziehen, doch wollten wir diese nicht erneut schwächen. Ich bin immer noch voll im Training, deshalb haben wir entschieden, dass ich versuchen werde, Kevin Henkel zu ärgern und nicht die volle Punktzahl abzugeben. Das ist mir gelungen“, erklärte Adam Juretzko verschmitzt. Dennoch konnten die Gäste durch Henkels 12:0-Sieg mit 9:8 in Führung gehen.

Der Kampf des Abends sollte dies aber schnell wieder ändern. Im Freistil bis 75 kg standen sich mit Ramazan Ramazanov und dem Georgier Dmitri Jioevi zwei absolute Weltklasse-Athleten gegenüber. Von Beginn an zeigte der Bulgare in Heilbronner Diensten, dass er verhindern wollte, dass Jioevi im sechsten Bundesliga-Kampf den sechsten Sieg feierte. Mit einer begeisternden Leistung lag Ramazanov zur Pause mit 5:0 in Führung und konnte sich zum Ende einen 16:4-Punktsieg erkämpfen.

Beim Stand von 11:9 für die Red Devils war die Aufgabe für Robin Pelzer im letzten Kampf klar – er musste gegen Tom Stoll drei Mannschaftspunkte holen, damit die Gastgeber schon vor dem Nachholkampf uneinholbar mit fünf Zählern vorne liegen. Doch die Hausherren hatten die Rechnung ohne den Adelhausener Youngster gemacht, der Pelzer keinen Raum zur Entfaltung gab und beim 0:4 letztendlich nur zwei Punkte abgab.

Damit gab es mit 13:9 ein vorläufiges Ergebnis, bei dem der TuS Adelhausen beim Nachholkampf von Nico Megerle gegen Gamzatgadzsi Halidov noch ein Unentschieden hätte holen können. Doch die Gäste verzichteten nach Abwägung von zeitlichem und finanziellem Aufwand und dem möglichem Ertrag. Zu gering wären die Chancen gewesen, dass Megerle gegen Halidov einen Überlegenheits- oder Schultersieg landet, um noch auf 13:13 ausgleichen zu können. So muss der Nachholkampf nicht mehr ausgetragen werden und für Halidov steht ein kampfloser 4-Punkte-Sieg zu Buche, so dass das Endergebnis des Bundesliga-Kampfes 17:9 lautet.

Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) geht es für die Red Devils zum letzten Kampf der Vorrunde zum Tabellensechsten ASV Urloffen