Die deutschen Ringerdamen nehmen drei Bronzemedaillen von den Europameisterschaften mit nach Hause, die am Sonntag in Zagreb (CRO) endet. Sandra Paruszewski, Elena Brugger und Luisa Niemesch standen nach siegreichen Duellen in den kleinen Finals auf dem Siegertreppchen in der riesigen, 15.000 Zuschauer fassenden Zagreb-Arena.
Während Sandra Paruszewski ihre Medaille bereits am Donnerstag umgehangen bekam, ging es für Elena Brugger und Luisa Niemesch am Freitag um Edelmetall. Zunächst musste Luisa Niemesch noch in die Hoffnungsrunde, wo sie gegen Mariana Cherdivara Esanu (MDA) mit 3:1-Punkten siegreich blieb. Im kleinen Finale stand sie der Schwedin Johanna Lindborg gegenüber, die von einer großen Fanschar aus Skandinavien euphorisch angefeuert wurde. Doch die erfahrene Ringerin vom SV Germania Weingarten ließ sich nicht beeindrucken, in Runde zwei gelangen mehrere Beinangriffe zum 8:1-Endstand. „Ich habe gesehen, dass sie für meine Angriffe sehr günstig stand und dreimal gut durchgekommen“, so Luisa Niemesch nach dem Kampf, noch völlig außer Atem. Auch Bundestrainer Patrick Loes war voll des Lobes: „… sie hat in einer sehr stark besetzten olympischen Gewichtsklasse Bronze gewonnen, Gegnerinnen besiegt, die zur aktuellen Weltspitze gehören, ich bin mit dieser Leistung zufrieden“.
Wenige Minuten zuvor führte er auch die siegreiche Elena Brugger aus der Arena, die mit einer taktischen Leistung Jowita Wrzesien (POL) mit 3:1-Punkten bezwang. Die Polin hatte sich gleich zum Beginn der Begegnung den rechten Ringfinger ausgekugelt, doch das sachkundige Ärzteteam behandelte die Verletzung, sodass Jowita Wrzesien mit voller Kraft wieder ins Kampfgeschehen einsteigen konnte. Sie blieb bis zum Ende der sechsminütigen Kampfzeit gefährlich, doch Elena Brugger verteidigte den knappen Vorsprung gekonnt.
Elena Brugger brauchte aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in ihrer Gewichtsklasse keinen Hoffnungsrundenkampf bestreiten und zog gleich in den Kampf um Bronze ein.
Anastasia Blayvas (53 kg) stand nach ihrer Niederlage gegen Stalvira Orshush (HUN) am Freitag-Mittag in der Hoffnungsrunde, musste dort jedoch gegen Iulia Leorda (MDA) eine 1:3-Niederlage hinnehmen und schied endgültig aus dem Kampfgeschehen aus.
„Ich habe hier gute Ansätze gesehen, aber auch ‚Baustellen‘, die es bis zur Weltmeisterschaft im September noch zu beheben gilt“, blickt Bundestrainer Patrick Loes nach dem Jubel nach vorn – in Richtung Jahreshöhepunkt, bei dem dann auch die ersten Olympiatickets vergeben werden.