Die kleine Delegation vor dem Abflug am Stuttgarter Flughafen nach Hatay. © Jörg Richter

Aba-WM in Hatay mit bayerischer Beteiligung

Der Ringkampf ist vielfältig geworden, neben den drei olympischen Stilarten wuchs das Interesse am Grappling, zuletzt auch am Beach-Wrestling, wo vor wenigen Wochen gar die erste Deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde. Bemerkenswert ist auch der Zulauf bei traditionellen Ringkämpfen. So begeistert sich jährlich ein riesiges Publikum für das Schwingen, das in der Schweiz seine Heimat hat. Doch auch Disziplinen, die in Asien ihre Wurzeln haben, wie zum Beispiel Sumo-Ringen erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit – auch weil das Regelwerk leicht verständlich ist. 
Aus der Türkei, Aserbaidschan und dem Iran, die eigentliche Wiege des Ringkampfsportes, kommen Abwandlungen des Ringens, die inzwischen auch in Deutschland Fuß gefasst haben, aber in Vorderasien riesige Begeisterungsstürme entfachen. Am Wochenende findet in Hatay (Türkei) die Weltmeisterschaft im Aba-Ringen statt, an der mit Tim Stadelmann (Nürnberg) und Ergün Aydin (Hallbergmoos) auch zwei bayerische Ringer teilnehmen, die eigentlich im Freistil zu Hause sind, sich aber auch einmal in dieser Art des Ringkampfs testen wollen.

Organisiert hat diese Reise dieser kleinen Delegation nach Hatay Hamdan Iflazoglu, der als Präsident dieser Kampfsportart in Deutschland fungiert, sich aber auch als Ringer und Kampfrichter beim Deutschen Ringer-Bund einen Namen gemacht hat. „Für die beiden Ringer, aber auch Kampfrichterin Laura Ferdinand, die zu den fünf Frauen unter insgesamt 30 Referees gehören wird, sowie Trainer Manuel Senn und Pressemann Jörg Richter wird diese Wettkampfreise zur Aba-Weltmeisterschaft nach Hatay ein unvergessliches Erlebnis“, so Hamdan Iflazoglu, der die Begeisterung der Menschen in dieser Region für den Ringkampfsport in allen Facetten gut kennt, mit der deutschen Delegation aber auch die historischen Stätten und Sehenswürdigkeiten besuchen möchte.

Auch sportlich dürfte es sehr interessant werden, denn Tim Stadelmann und Ergün Aydin erkämpften bereits mehrere Medaillen bei deutschen Freistilmeisterschaften und stehen seit Jahren als Stammringer in Mannschaften der Ersten Bundesliga. Für Beide ist Aba-Ringen völliges Neuland – doch Stadelmann und Aydin haben Spaß am Kämpfen und sind offen für andere Kampfsportarten.
Doch was ist Aba-Ringen eigentlich? Den Namen hat das Aba-Ringen von der Kampfbekleidung, denn die Ringkämpfer tragen den sogenannte „Aba“, einen ärmellosen Umhang aus Schafswolle und Ziegenhaar. Das Regelwerk gleicht dem Freistilringen, was den beiden deutschen Startern zugutekommen dürfte.