Die Nürnberg Grizzlys starten am Samstagabend ihr nächstes Abenteuer in der Ersten Ringer-Bundesliga. Gleich zum Auftakt haben es die Norisstädter auswärts mit dem KSC Germania Hösbach zu tun. Die Unterfranken haben sich wie alle Teams in der Oststaffel sehr verstärkt. Für die Grizzlys geht es in erster Linie darum, wie starten sie in die Saison und schaffen sie ihr gestecktes Ziel, die Teilnahme an der Playoff-Runde.
Während der langen intensiven Vorbereitungsphase gab es zwei Höhepunkte: Die Teilnahme an einem Trainingslager im Olympiadorf 2006 in Italien und der Besuch Schweizer Kaderathleten in Nürnberg. Besonders die eigenen Ringer, wie Michael Lutz, Anthony Sanders, Deniz Menekse, Michael Janot, Tobias Schmitt, Franco Besold, Marco Dürmeier und Alexander Michael bis zu seinem Kreuzbandriss, starteten seit Mai durch. „Die Jungs haben einen sehr guten Fitnesszustand und anders als noch vor einem Jahr war auch das Trainingspensum erheblich mehr“, betont Cheftrainer Matthias Baumeister.
Mit Ali Arsalan (Serbien), den Brüdern Zoltán und Tamás Levái (beide Ungarn) gibt es drei Athleten, die bei der jüngst ausgetragenen Weltmeisterschaft in Belgrad Gold, Silber und Bronze geholt haben. Der Kasache Amangali Bekbolatov verlor das kleine Finale um Bronze. Zudem sind die Neuzugänge Justas Petravicius (Lichtenfels), Robert Baran, Mateusz Kampik (beide Aue) und der Kubaner Alexei Blanco Alvarez eine echte Verstärkung. „Ich glaube, dass unser Kader im Vergleich zur Vorsaison schon einen Tick stärker ist“, merkt Baumeister an. Stand Zoltán Levái im vergangenen Jahr den Grizzlys nicht zur Verfügung, ist in dieser Saison wieder mit mehreren Einsätzen des Vize-Weltmeisters zu rechnen. Je nach Gegner dürften auch die Verantwortlichen bei der Zusammenstellung des Kaders ihre Qual der Wahl haben. Denn wie die Jahre zuvor, darf die maximale Anzahl von 28 Punkten, jeder Athlet ist mit sogenannten Ringerpunkten behaftet, nicht überschritten werden.
Auftaktgegner Hösbach hat sich extrem personell verstärkt. Dadurch sind sie extrem schwer auszurechnen. Allein mit Rückkehrer Tim Müller, der in der vergangenen Saison noch für die Grizzlys rang, Niklas Dorn und Johannes Deml haben sie drei Eigengewächse, die jeweils minus zwei Zähler haben. In einzelnen Gewichtsklassen sind die Vikings sogar doppelt besetzt. „Bei der Aufstellung ihrer Ringer sind dadurch variabler“, vergleicht es Matthias Baumeister gar mit einem Pokerspiel. Es gäbe viele Möglichkeiten, wie Hösbach ihre Mannschaft stellen könne. „Das macht die Sache nicht unbedingt leichter.“ Von daher ist eine Prognose im Vorfeld ganz schwer zu tätigen. Viel einfacher ist aber das gesteckte Saisonziel: Die Playoff-Teilnahme ist anvisiert, wenn gleich Baumeister betont, dass aufgrund des enormen Aufrüstens aller Mannschaften die Saison deutlich schwerer wird als noch 2021. „Ich will vor allem gute Kämpfe sehen. Besonders unsere eigenen Ringer sollen künftig mehr im Fokus stehen, „die ausländischen Legionäre dienen als wichtige Bausteine“, hebt der Übungsleiter hervor. Wenn es dann für die K.O.-Runde reicht, wurde alles richtig gemacht. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg.