Wie schnell doch nicht die Zeit vergeht: Kaum hat die Bundesliga-Saison der Ringer begonnen, schon ist nach sieben Kampftagen die Vorrunde bald Geschichte. Zum Abschluss darf der SV Wacker Burghausen mit der AV Germania Markneukirchen eine Mannschaft begrüßen, die zuletzt im Jahr 2010 in der Sportparkhalle gastierte. In der laufenden Saison gelang den Vogtländern bisher zwei Siege, in der Tabelle der Bundesliga Ost rangiert die AVG aktuell auf dem sechsten Platz.
Markneukirchen verfügt über einen starken und ausgeglichenen Kader, aber aufgrund der Tatsache, dass russische Athleten bei Ringsport-Wettkämpfen nicht startberechtigt sind, konnten bis jetzt die beiden Topsportler Valerij Borguiakov und Darsam Szhaparov nicht eingesetzt werden.
Mit Mehmet Yüce können die Gäste in der Klasse bis 57 Kilo Freistil einen Türken aufbieten, der sich Givi Davidovi messen wird. Auf Grund der bisherigen Ergebnisse scheint Burghauses Italiener, der bisher nur eine einzige Niederlage hinnehmen musste, in der Favoritenrolle zu stehen. Zumindest körperliche Vorteile wird das Markneukirchner Eigengewächs Franz Richter im Schwergewicht für sich beanspruchen können, wenn es zum Duell mit einem der beiden Burghauser Athleten kommt. Während Richter mit 120 Kilo als etablierter Schwergewichtler antritt, sind Burghausens Ramsin Azizsir und Nikolosz Kakhelashvili nominell in der 98 Kilo-Klasse beheimatet.
Im Limit bis 61 Kilo hatte Markneukirchen in der bisherigen Saison stets Probleme. Hier sollte Fabian Schmitt keine Probleme haben. In der Klasse bis 98 Kilo Freistil können hingegen die Sachsen mit Patryk Dublinowski einen starken deutschen Ringer aufbieten, der in der laufenden Saison über eine ausgeglichene Kampfbilanz von je drei Siegen und Niederlagen verfügt. Auf Burghauser Seite zählt Erik Thiele bisher zu den sichersten Punktelieferanten, der mit einem weiteren Sieg seine blütenweiße Weste auch vom Abschluss der Vorrunde behalten möchte. Im letzten Mattengefecht vor der Pause wird entweder Magomed Kartojev oder Iszmail Muszukajev auf den Türken Münir Recep Aktas treffen, der sich in diesem Jahr bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille sicherte.
Ein Duell zweier U23-WM Teilnehmer bahnt sich in der Klasse bis 86 Kilo Griechisch-Römisch an, wenn mit Erik Löser ein Stützpfeiler der Gästestaffel und mehrfacher Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften auf die Matte gehen wird. Burghauses Idris Ibaev wird nach seiner Pause am vergangenen Wochenende wieder ins Geschehen eingreifen und seinem Nationalmannschafts-Kollegen einen heißen Fight liefern. In der Klasse bis 71 Kilo Griechisch-Römisch befindet sich Witalis Lazovski in einer klaren Favoritenrolle und sollte mit seinem designierten Gegner Roman Walter vor keine großen Hürden gestellt werden. Ein Duell auf Augenhöhe scheint sich in der Klasse bis 80 Kilo Freistil anzubahnen, wenn Ali Umarpashaev oder Hetik Cabolov auf Markneukirchens Mazedonier Rasul Shapiev trifft. Sharpiev vertrat bis ins Jahr 2021 Russland und wechselte anschließend seine Nationalität, sodass er einerseits nicht mehr unter die internationalen Restriktionen gegen russische Sportler fällt und andererseits auch nicht den einzigen Startplatz für Nicht-EU-Ausländer einnimmt. Sowohl im Freistil als auch im abschließenden Greco-Kampf der 75 Kilo-Klasse scheinen die Burghauser Athleten in der Favoritenrolle zu sein, wenngleich sich bei Markneukirchen mit Justin Müller und Maximilian Simon starke Nachwuchsringer in ihren Reihen befindet. Gegen die beiden Burghauser Weltklasse Freistil-Ringer Ali Umarpashaev oder Iszmail Muszukajev scheinen die Erfolgsaussichten für Justin Müller verhältnismäßig gering. Und auch Michael Widmayer, der sich im Abschlussgefecht des Kampfabends mit Maximilian Simon messen muss, werden dank seines starken Standkampfs gute Erfolgsaussichten zugesprochen.