Burghauser Ringer möchten gegen Nürnberg und Kleinostheim die Tabellenführung festigen

Der Auftakt in die Bundesligasaison ist für den SV Wacker Burghausen geglückt – nach dem souveränen 24:4-Heimsieg am vergangenen Wochenende grüßt der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister bereits nach dem ersten Kampftag von der Tabellenspitze der Bundesliga Ost. Wenn es nach dem Cheftrainer der Burghauser Ringer Eugen Ponomartschuk geht, soll dies auch nach den beiden anstehenden Aufgaben gegen Johannis Nürnberg und Siegfried Kleinostheim so bleiben: „Wir wollen beide Mannschaftskämpfe siegreich gestalten und die Tabellenführung ausbauen!“ 

„Wir sind uns sicher, dass sowohl Nürnberg am Samstag als auch Sigfried Kleinostheim bei unserem Heimkampf am Montag mit stark veränderten und wesentlich stärkeren Teams antreten werden. Die WM ist Geschichte und die meisten internationalen Spitzensportler stehen nun für ihre Bundesliga-Auftritte bereit.“, erklärt zudem Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch, warum der SV Wacker Burghausen die nächsten beiden Mannschaftsgefechte nicht auf die leichte Schulter nehmen wird.

Dass die Nürnberg Grizzlys ein heißes Pflaster ist, mussten die Burghauser Schwerathleten in der Vergangenheit bereits mehrmals erfahren. Vor allem in der heimischen AVIA-Arena stellen die Grizzlys auf Grund ihrer Heimstärke einen ernstzunehmenden Gegner dar. Da der Aufgalopp der Nürnberger Ringer beim Gastspiel beim KSC Germania Hösbach am vergangenen Wochenende mit 21:6 gehörig in den Sand gesetzt wurde, liegt nun im Gefecht gegen den SVW der Druck auf der Mannschaft von Matthias Baumeister. Da aber angeschlagene Boxer sprichwörtlich am gefährlichsten sind, wird die Burghauser Mannschaft am Samstag mit gehörigem Respekt die Reise ins Frankenland antreten, zumal mit einer Vielzahl von spannenden Einzelkämpfen zu rechnen ist. 

So kann davon ausgegangen werden, dass in den ersten beiden Kämpfen mit dem Kubaner Alexei Alvarez Blanco (57 kg Freistil) und Altmeister Christian John (130 kg Griechisch-Römisch) zwei Neuzugänge der Nürnberger auflaufen werden, mit denen sich Givi Davidovi bzw. Ramsin Azizsir messen werden. Da vor allem Christian John rund 20kg mehr auf die Waage bringt als Burghausens Ramsin Azizsir, könnte auf Burghauser Seite auch der italienische Weltklasseringer Nikolosz Kakhelashvili zu seinem Saisondebut kommen. Vor eine interessante Herausforderung wird in der Klasse bis 61 Kilo Fabian Schmitt gestellt werden, sollte Nürnberg wie gegen Hösbach den Litauer Justus Petravicius aufbieten. Ein ringerisches Schmankerl warte in der Klasse bis 98 Kilo Freistil auf die Zuschauer, wenn Erik Thiele auf den Nürnberger Johannes Mayer trifft, der als amtierender U23-Vize-Europameister mit zu den hoffnungsvollsten Nachwuchstalenten in ganz Deutschland zählt. Interessante Begegnungen werden in den Klassen bis 66kg Freistil und 86 Kilo Griechisch-Römisch erwartet: So könnte Burghausens Neuzugang Magomed Kartojev auf den ehemaligen Burghauser Ringer Enes Akbulut treffen, der in der Sommerpause nach Nürnberg wechselte. Ob Idris Ibaev oder Roland Schwarz in der Klasse bis 86kg gr./röm. aufgeboten werden, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. Auf Nürnberger Seite wäre vor allem der amtierende WM-Bronzemedaillengewinner Tamas Levai aus Ungarn eine echte Hausnummer, mit dem Roland Schwarz nach seiner Schulterniederlage bei den Weltmeisterschaften noch eine Rechnung offen hat. In den weiteren Kämpfen der Gewichtsklassen bis 71 Kilo Griechisch-Römisch, 75 Kilo Freistil und Griechisch-Römisch sowie 80 kg Freistil kann Nürnberg auf eine Vielzahl an starken deutschen Ringern zurückgreifen, die sich den Burghauser Athleten entgegenstemmen werden. 

Am kommenden Montag, dem Tag der Deutschen Einheit, starte bereits ab 15 Uhr der Heimkampf gegen den SC Siegfried Kleinostheim, der nicht weniger Spannung verspricht als die Begegnung gegen Johannis Nürnberg. Analog zu Johannis Nürnberg kassierten auch die „Warriors“ aus Kleinostheim am ersten Kampftag bei der 3:19-Niederlage gegen den Meisterschaftsfavoriten vom ASV Schorndorf eine deftige Klatsche. Doch verfügt der SC Siegfried Kleinostheim über einen breiten und durch die Bank stark besetzten Kader, aus dem aber mehrere Athleten herausstechen. So gilt Niklas Stechele in der Klasse bis 57 Kilo Freistil zu den stärksten Ringern in Deutschland, ebenso wie Pascal Eisele, der im griechisch-römischen Stil zu den schärfsten Konkurrenten innerhalb der deutschen Nationalmannschaft von Roland Schwarz in den Klassen bis 80 bzw. 86 Kilo zählt. Mit dem Moldauer Greco-Spezialisten Alexandrin Gutu befindet sich der amtierender U20 Europameister im Kader der Unterfranken, der Albaner Zelimkhan Abakarov konnte vor wenigen Wochen die Weltmeisterschaft in der Klasse bis 57 Kilo Freistil für sich entscheiden und zählt zu den stärksten Athleten in der gesamten Bundesliga seiner Klasse. Nicht umsonst wurde der SC Siegfried Kleinostheim von vielen Experten auf Grund ihrer starken Neuverpflichtungen vor der Saison als Geheimfavorit auf den Gruppensieg gehandelt. 

Zum Kräftevergleich der bislang sieglosen Mannschaften kommt es im Rahmen des dritten Kampftags in der Oberliga. So wird es für die Burghauser Ringerreserve am Samstag im Rahmen ihres Gastspiels beim TSV Burgebrach ernst, die nach Niederlagen gegen Nürnberg und Anger punktlos in der laufenden Saison blieben. Die Burghauser Nachwuchsringer stünde eigentlich am Samstag ebenfalls ihr Gastspiel beim Tabellenschlusslicht TV Traunstein an. Da die Traunsteiner Ringer aber im Laufe der Woche ihre gesamte Mannschaft zurückzogen, fällt dieser Termin nun ersatzlos aus.