Die Gewinner der Ersten Deutschen Meisterschaft im Beach Wrestling. © Jörg Richter

DM im Beach Wrestling ein voller Erfolg

Tradition, aber auch etwas völlig Neues trafen am Wochenende in Hallbergmoos aufeinander. Zum einen feierte der SV Siegfried am Freitagabend die 100. Wiederkehr seiner Gründung, zum anderen wurde am Samstag die erste Deutsche Meisterschaft im Beach Wrestling ausgetragen.

100 Jahre SV Siegfried Hallbergmoos, die Ringer des Traditionsvereins zogen alle Register und feierten ihre Geschichte, aber auch die Männer und Frauen, die den Ringkampfsport über diese Zeit durch Höhen und Tiefen begleiteten.

Am Samstag wurde der Blick nach vorn gerichtet, der SV Siegfried richtete die ersten Deutschen Meisterschaften im Beach Wrestling aus. 107 Ringer und Ringerinnen schrieben Geschichte und ermittelten die allerersten Titelträger im Sand. Die Firma Foeldeak lieferte dazu nicht nur die Begrenzung der Kampffläche, sondern auch Bulgarian-bags als Trainingsgeräte und Sonderpreise für die Sieger.  

Ringerinnen, Ringer, aber auch Trainer, Kampfrichter und Fans verinnerlichten zunächst die leicht verständlichen Regeln und selbst das Laufpublikum, das auf Rädern kam und am Sport- und Freizeitzentrum einfach mal anhielt, um zu sehen, was da los ist, hatte spätestens nach dem dritten Kampf begriffen, wie die Kämpfe abliefen, die mitunter nur wenige Sekunden – aber maximal nur drei Minuten dauerten. Den Gegner in die Knie zwingen, war bei den Kämpfen im Sand Programm, denn wenn das Knie eines Gegners den Boden berührte, gab es einen Punkt, ebenso für das Abdrängen des Gegners aus der Kampffläche. Drei Punkte reichten zum Punktsieg, diese Punktzahl gab es für einen Wurf, wenn der Gegner auf beiden Schultern landete, damit war das Duell sofort beendet. Doch es gab auch Kämpfe, in denen nach drei Minuten Kampfzeit kein Punkt vergeben wurde, hier entschied das leichtere Körpergewicht über Sieg und Niederlage. 

„Herausragend, was die Männer und Frauen an Ringkampfsport den zahlreichen Zuschauern boten, Technik und Taktik, sowie eine Mischung aus Freistil und griechisch-römischen Ringkampf“, zeigte sich DRB-Vizepräsident Alexander Leipold, der den Deutschen Ringer-Bund vor Ort vertrat und gemeinsam mit dem Präsidenten des Bayerischen Ringer-Verbandes Florian Geiger und den Vorsitzenden des SV Hallbergmoos Michael Prill die ersten Deutschen Meisterschaften im Beach Wrestling eröffnete. 

„Das waren gute Kämpfe, ich hätte gerne mitgemacht“, hatte sich die Europameisterin 2022 Anna Schell gar schon in die Teilnehmerliste eingetragen, doch angesichts der bevorstehenden Weltmeisterschaft, blieb sie dann doch lieber Zaungast bei den Wettkämpfen – und leider auch nur die einzige Kaderathletin aus den DRB-Teams, die sich die ersten Titelkämpfe im Beach Wrestling ansah. 

Etwas weiter waren da schon die Teilnehmer aus Slowenien, Frankreich, aber auch Österreich und den Niederlanden, die sich auf diese Trendsportart, die Ambitionen hat ins olympische Programm aufgenommen zu werden, eingeschossen haben. Doch die deutschen Teilnehmer dieser ‚Offenen Meisterschaften‘ hielten ordentlich dagegen, Valentin Seimetz aus dem Saarland kämpfte sich durch eine stattliche Anzahl von starken Konkurrenten bis auf das oberste Siegertreppchen, immerhin gingen im Limit des Köllerbachers bis 70 Kilo, insgesamt 30 Ringer über die Waage. Marcel Berger von der SpVgg Freising erkämpfte in der Gewichtsklasse bis 80 Kilo den Deutschen Meistertitel, im Finale bezwang er den Österreicher Turpal-Ali Isaev vom AC Hörbranz. 

Zu einem vereinsinternen Finalduell des gastgebenden SV Siegfried Hallbergmoos kam es in der Kategorie bis 90 Kilo, wo sich Ahmed Bilici gegen Ergün Aydin durchsetzte. Im schwersten Limit + 90 Kilo ließ der Greizer Neuzugang Fathi Yasali der Konkurrenz keine Chance, im Finale zwang er Ewald Stoll von den Nürnberg Grizzlys sprichwörtlich in die Knie.

Auch die Frauen zeigten sich im Sand von ihrer kämpferischen Seite, im leichtesten Limit bis 50 Kilo setzte sich Jessica Lindner (KV Riegelsberg) durch. Nichts anbrennen ließ auch Andrea Grasruck (ASV Neumarkt), die in der Gewichtsklasse bis 60 Kilo souverän erste Titelträgerin wurde. Zu einem slowenischen Finale kam es in der Gewichtsklasse bis 70 Kilo, wo sich Sara Trbulin gegen Alja Kutija durchsetzte, Tatjana Müller (ESV München-Ost) gewann Bronze. 

70 kg Männer (30 Teilnehmer)

1. Valentin Seimetz (KSV Köllerbach)

2. Julian Kellermann (KSV Musberg)

3. Hossein Alizadeh (ASV Ladenburg)

4. Hasan Gör (SV Siegfried Hallbergmoos)

80 kg Männer (20 Teilnehmer)

1. Marcel Berger (SpVgg Freising)

2. Turpal-Ali Isajew (AC Hörbranz / Österreich)

3. Abdussamed Turgut (KSV Marshall Baarn / Niederlande)

4. Laurin Huber (SC Isaria Unterföhring)

90 kg Männer (15 Teilnehmer)

1. Ahmet Bilici (SV Siegfried Hallbergmoos)

2. Ergün Aydin (SV Siegfried Hallbergmoos)

3. Andreas Walter (SC Isaria Unterföhring)

4. Pascal Göbel (AC Germania Artern)

+90 kg Männer (10 Teilnehmer)

1. Fatih Yasarli (RSV Rotation Greiz)

2. Ewald Stoll (SV Johannis Nürnberg)

3. Michael Prill (SV Siegfried Hallbergmoos)

4. Fahim Naimi (Paris LO / Frankreich)

50 kg Frauen (3 Teilnehmer)

1. Jessica Lindner (KV Riegelsberg)

2. Emely Selinger (KSV Seeheim)

3. Patricija Mulec (WC Poljcane / Slowenien)

60 kg Frauen (7 Teilnehmer)

1. Platz: Andrea Grasruck (ASV Neumarkt)

2. Oliwia Makuch (KSV Köllerbach)

3. Hannah Frotscher (ASV Schaafheim)

4. Lina-Sue Odendahl (KSV Germania Krefeld)

70 kg Frauen (4 Teilnehmer)

1. Sara Trbulin (WC Poljcane / Slowenien)

2. Alja Kutija (WC Poljcane / Slowenien)

3. Tatjana Müller (ESV München-Ost)

4. Nusa Majer (WC Poljcane / Slowenien)