Johannes Mayer feierte im Halbschwergewicht gegen den Kleinostheimer Vincent Scherer. © Thomas Hahn

Fünfte Niederlage im fünften Kampf

„Wir haben diesmal gut gekämpft und die bessere Aufstellung gehabt. Allerdings haben wir gegen ein starken Gegner verloren“, so Cheftrainer Matthias Baumeister nach der knappen 13:17-Heimniederlage gegen den SC Siegfried Kleinostheim. Anders als in den vier Kämpfen zuvor, waren die Nürnberg Grizzlys in der Ringer-Bundesliga nun knapp an einem Erfolg dran. „Wir können nur die Ringer auf die Matte bringen, die wir auch zur Verfügung haben.“

Mehr erhofft hatten sich die Verantwortlichen vom Kubaner Alexei Alvarez Blanco, der gegen den Bundeskaderathleten Niklas Stechele im leichtesten Limit mit 3:11-Wertungspunkten unterlag. Im Schwergewicht gab Griechisch-Römisch-Spezialist Christian John alles, um gegen den Ex-Grizzly bestehen zu können. Doch Daniel Ligeti konnte in seiner alten Wirkungsstätte einen 10:6-Sieg einfahren. Schon nach zwei Kämpfen lagen die Nürnberger mit 0:5 zurück. „Das war bereits der Knackpunkt in diesem Kampf“, so Baumeister. Ordentlich zur Sache ging es im Duell zwischen Justus Petravicius (61 kg, Griechisch-Römisch) und seinem Gegenüber Adem Burak Uzun. Der Neuzugang der Grizzlys drehte mächtig auf, führte zwischenzeitlich mit 14:0-Wertungspunken, ehe er durch die Undiszipliniertheit des Warriors den Kampf gewann und vier Punkte zugesprochen bekam. „Justas ist richtig stark. Er hat Adem Uzun vorgeführt und einen klasse Kampf absolviert. Justas ist menschlich und ringerisch eine super Verstärkung für uns“, ist der Cheftrainer über den Auftritt sehr zufrieden. Keine Mühe hatte im Halbschwergewicht Johannes Mayer. Der Freistilspezialist, der von Bundestrainer Jürgen Scheibe für die nun anstehende U23-Weltmeisterschaft in Spanien nominiert wurde, schulterte beim Stand von 11:0 Vincent Scherer. Doch die Führung des Gastgebers wehrte nicht lange. Hamed Kiani musste gegen Zelimkhan Abakarov antreten. Der gebürtige Russe mit albanischem Pass holte sich 2022 in Belgrad den Titel. Auch gegen den Grizzly zeigte er sein Können und punktete Kiani vorzeitig im Limit bis 66 Kilo im Freistil aus. Zur Pause lagen die Nürnberger mit 8:9 zurück.

Der ungarische Legionär Tamas Levai (86 kg, Griechisch-Römisch) bezwang in einem klasse Duell DRB-Kaderathlet Pascal Eisele mit 4:0. Durch das verletzungsbedingte Fehlen von Andreas Walter und Deniz Menekse sind die Grizzlys in der zweiten Hälfte im Nachteil. Vier Mannschaftspunkte wanderten in der Gewichtsklasse bis 71 Kilo auf das Konto der Gäste. Roman Leifridt hatte Übergewicht, daher ging der Sieg automatisch an Artur Tatarinov. Im Limit bis 80 Kilo stand Adam Leifridt dem Kleinostheimer Christoph Henn gegenüber. Nach 3.17 Minuten war der Kampf vorzeitig vorbei. Leifridt war technisch unterlegen. Die Schlussphase gehörte dann den Grizzlys selbst. Ein weiterer Sieg ging an Grizzly-Aushängeschild Tim Stadelmann, der Tino Rettinger mit 3:3 (letzte Wertung) bezwang. „Tim hat, obwohl er nicht ganz fit ist, einen taktisch guten Kampf absolviert. Zur richtigen Zeit macht er die Wertung. Tim kämpft bis zum Schluss. Sein Auftritt hat mich sehr gefreut“, bilanziert Baumeister. Zum ersten Mal präsentierte sich Neuzugang und amtierender Weltmeister Ali Arsalan (75 kg, Griechisch-Römisch) dem Publikum. Schon nach 40 Sekunden Kampfzeit zündete der gebürtige Iraner mit serbischem Pass mit einer Vierer- und zwei Zweierwertungen ein wahres Punktefeuerwerk ab. Am Ende gewann er mit 9:2 gegen den Finnen Matias Lipasti. „International ist nach acht Punkten ja Schluss, nur nicht bei uns in der Bundesliga. Daran muss er sich noch gewöhnen. Trotzdem war das ein richtig starker Auftritt von ihm“, so Baumeister. 

Premiere im Grizzly-Dress: Ali Arsalan gewinnt seinen Heimkampf gegen Kleinostheim. © Thomas Hahn

Mittlerweile haben die Grizzlys die fünfte Niederlage in Serie eingefahren, sie liegen damit weiterhin am Tabellenende. Erfolgreich an der linken Schulter wurde mittlerweile Deniz Menekse operiert Derweil steht auch die Diagnose von Andreas Walter nun auch fest: Ein Innenbandanriss im Knie. „Da wünschen wir natürlich bei beiden Ringern eine schnelle Genesung“, wenn gleich für Cheftrainer Matthias Baumeister eine reelle Chance besteht, dass Andreas Walter noch in der Rückrunde zurückkommen könnte. „Ausgeschlossen ist das nicht.“