Draußen im Westerwald herrschten frostige Temperaturen, doch in der Bodener Ahrbachhalle kochten immer wieder die Emotionen hoch bei den Ringer-Rheinland-Meisterschaften in beiden Stilarten. Begeistert wurden die Sportlerinnen und Sportler auf der Matte angefeuert, gelungene Aktionen bejubelt und die Siegerinnen und Sieger gefeiert. Erstmals seit 2020 konnten wieder Landesmeisterschaften ausgetragen werden, die Pandemie hatte deren Austragung in den vergangenen beiden Jahren verhindert.
„Es ist schön, dass wir endlich wieder mit den Rheinland-Meisterschaften in das Sportjahr starten können“, freute sich auch Thomas Ferdinand, der Präsident des Schwerathletikverbandes Rheinland. „Und ich bin froh, dass so viele Ringerinnen und Ringer aus dem Rheinland zu diesen Titelkämpfen gekommen sind“, fügte er hinzu.
In der Tat: Mit 64 Teilnehmenden im freien und 62 Teilnehmenden im klassischen Stil wurden die Teilnehmerzahlen von 2020 deutlich übertroffen. Damals in Bad Kreuznach hatte es mit knapp 40 Ringerinnen und Ringern einen Negativrekord bei Rheinland-Meisterschaften gegeben. „Das zeigt, dass trotz der Pandemie der Ringersport in unseren Vereinen weiter betrieben wurde und unsere jungen Sportler dabeigeblieben sind“, so Thomas Ferdinand.
Auch Karl-Heinz Helbing, der Landestrainer des Schwerathletikverbandes Rheinland, freute sich über das Teilnehmerfeld. „Gerade nach der zweijährigen Corona-Pause war es schwer, abzuschätzen, wie viele Ringerinnen und Ringer sich wieder zu einer Rheinland-Meisterschaft melden“, meinte er, bedauerte allerdings, dass nicht alle Vereine des Verbandes für diese Titelkämpfe gemeldet hätten. Immerhin: „In den Teams wurde die Zeit genutzt, das Training lief, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, weiter und der Sportbetrieb aufrechterhalten. Das ist wichtig“, so der Landestrainer.
Auch mit den sportlichen Leistungen zeigten sich die Verantwortlichen des Schwerathletikverbandes Rheinland durchaus zufrieden. „Wir haben hier viele schöne, aber auch ausgeglichene Kämpfe gesehen, bei denen den Zuschauern auch schöner Ringersport geboten wurde“, urteilt Karl-Heinz Helbing. Dennoch sei erkennbar, dass die Pandemie zu Trainingsunterbrechungen geführt habe.
Ein Eindruck, den auch Oliver Eich, der Jugendreferent des Schwerathletikverbandes Rheinland, teilte. „Im Vergleich zur nationalen Spitze haben wir in vielen Bereichen doch noch Nachholbedarf, da haben wir noch Arbeit vor uns“, ist er überzeugt. Dennoch gehen der Jugendreferent wie auch der Landestrainer davon aus, dass auch wieder Sportlerinnen und Sportler aus dem Rheinland an den diesjährigen Deutschen Meisterschaften teilnehmen werden. „Und einige werden da sicher auch um Medaillen mitringen“, ist Oliver Eich hoffnungsvoll.
Erfolgreichstes Team bei den Rheinland-Meisterschaften von Boden war in beiden Stilarten der RC Neuwied, der hier jeweils die Vereinswertung gewinnen konnte. Die meisten Titel errang allerdings die gastgebende WKG Metternich/Rübenach/Boden mit 22 Goldmedaillen. Die Gastgeber stellten im freien Stil mit 23 Sportlerinnen und Sportlern das größte Team, im griechisch-Römischen Stil war Neuwied mit den meisten Athleten, nämlich 25, vertreten. Neben diesen beiden Vereinen hatten noch die Wrestling Tigers, die Wettkampfgemeinschaft aus Bad Kreuznach, Langenlonsheim und Bingen-Büdesheim ein Team in den Westerwald geschickt.
Der RC Neuwied nahm erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder an einer Rheinland-Meisterschaft teil und konnte dabei direkt wieder an seine sportlichen Erfolge aus den 1990er Jahren anknüpfen, als Neuwieder Ringer mehrfach bei Deutschen Meisterschaften ganz oben auf dem Treppchen standen.
„Wir sind froh, dass der RC Neuwied wieder zurückgekehrt ist und seit Herbst 2021 wieder den Ringersport betreibt. Und die Leistungen bei den Rheinland-Meisterschaften, aber auch die Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften 2021 und 2022 zeigen, das hier sehr gute Arbeit geleistet wird“, betont Verbandspräsident Thomas Ferdinand.
Alles Ergebnisse zu den Rheinland-Meister gibt es hier: Griechisch-Römisch und Freistil