Mit einer knappen 10:14-Auswärtsniederlage sind die Nürnberg Grizzlys aus Freiburg zurückgekehrt. Dass die Breisgauer zum Saisonstart der Zweiten Bundesliga Süd dermaßen stark aufgestellt waren, hat auch Grizzly-Cheftrainer Matthias Baumeister richtig überrascht. Am Ende standen auf beiden Seiten je fünf gewonnene Einzelsiege auf dem Konto.
„Knackpunkt des Abends war das Limit bis 71 Kilo. Da haben wir leider vier Mannschaftspunkte abgegeben“, resümiert Matthias Baumeister, wobei Tom Pusch alles probierte, doch gegen Leon Gerstenberger, der zudem stilartfremd auf die Matte ging, deutlich das Nachsehen hatte. Unterm Strich seien es die hohen Niederlagen gewesen, „die haben uns letztendlich zerrissen“, so der Cheftrainer. Mit einer Schulterniederlage von Damir Shifadugov (57 kg, Freistil) startete der Kampfabend. Nach 1.31 Minuten drückte Mihail Lapp den Nürnberger auf beide Schultern. Eine Bank ist Schwergewichtler Christian John, der im griechisch-römischen Stil Oleksandr Koldovskyi auspunktete. Ein Topkampf auf hohem Niveau gab es für die Zuschauer zwischen dem Freiburger Corneliu Rusu und Amangali Bekbolatov. Der Kasache, in den Diensten der Grizzlys, musste sich knapp mit 3:4 geschlagen geben. Im Halbschwergewicht brachte Baumeister Ewald Stoll, der allerdings Lars Schäfle mit 4:13-Wertungspunkten unterlag. Stand Enes Akbulut in der vergangenen Saison verletzungsbedingt zum Saisonauftakt nicht zur Verfügung, so wichtig ist diesmal sein Einsatz bis 66 Kilo. Der Freistilspezialist bezwang David Brenn mit 5:3-Wertungspunkten. Zur Pause lagen die Franken mit 5:8 zurück.
Stark rang auch Zoltan Levai, der das erste Duell nach der Pause im Limit bis 86 Kilo mit 11:0 gegen Giorgi Ketiladze gewann. Nürnberg verkürzte auf 8:8, wobei dann der aus Sicht von Baumeister entscheidende Kampf von Tom Pusch anstand. Adam Leifridt (80 kg, Freistil) gab bei seiner 1:4-Niederlage gegen Ion Vasilachi zwei Mannschaftspunkte ab. Obwohl die beiden letzten Begegnungen im Weltergewicht (75 kg) gewonnen wurden, schafften es die Franken trotzdem nicht zu einem Unentschieden. Freistiler Tim Stadelmann holte einen überraschenden 4:3-Sieg über den WM-Fünften Maxim Sacultan aus Moldawien. Dabei lag das Aushängeschild acht Sekunden vor Ende noch mit 0:3 zurück, ehe er mit einer Viererwertung den Kampf auf den Kopf stellte. Selbst Levente Levai schaffte im abschließenden Duell der Griechisch-Römisch-Spezialisten einen 5:4-Sieg, der einen weiteren Mannschaftspunkt für die Franken auf das Konto einbrachte. „Wir hatten viele enge Kämpfe“, so Baumeister, der besonders den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft lobte. „Die Grundleistung war gut, trotzdem war es schwer zu gewinnen.“
Nächster Auswärtskampf am Feiertag
Bereits am Dienstag (3.10.) steht in der Zweiten Bundesliga der nächste Kampf für die Grizzlys auf dem Programm. Dann geht es zur RKG Reilingen-Hockenheim, die zum Saisonauftakt in Hallbergmoos mit 10:21 verloren. „Diese hohe Niederlage darf uns trotzdem nicht täuschen“, so Baumeister. Die RKG zähle für ihn zu den Topfavoriten in der Liga. Der SRC Viernheim unterlag daheim gegen den KSV Rimbach mit 11:13, während der SV Germania Weingarten mit 22:7 die Kurpfälzer Löwer zerlegte.