Etienne Kinsinger (rotes Trikot) muss zittern: Kommt Fumita ins Finale, geht es für den Saarländer am Dienstag in der Hoffnungsrunde weiter. © Jörg Richter

Krahmer und Hemmer raus, Kinsinger und Niemesch zittern

Schwere Lose hatten die beiden letzten deutschen Griechisch-Römisch-Ringer bei der laufenden Weltmeisterschaft der Männer und Frauen in Belgrad (gezogen. Etienne Kinsinger (60 kg) blieb in seinem Auftaktkampf gegen Ardit Fazljija siegreich. Der Saarländer gewann in der Qualifikationsrunde gegen den Schweden mit 3:1-Punkten. Doch im Achtelfinale wartete der Weltmeister von 2019 und Olympiazweite von Tokio, Kenchiro Fumita, auf den DRB-Starter. Etienne Kinsinger machte einen guten Kampf, holte in Runde zwei gar eine Vierer-Wertung, doch der Japaner stellte anschließend den alten Abstand zum 9:5 schnell wieder her. 

Fumita kämpfte sich bis ins Halbfinale, wo er am Abend dem jungen Bulgaren Edmont Nazarian gegenübersteht. Gewinnt der Japaner, kann Etienne Kinsinger am Dienstagmorgen in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen.

Bereits ausgeschieden ist Schwergewichtler Jello Krahmer (130 kg), der gegen den Finnen Konsta Mäenpää in Führung lag, in der letzten Kampfminute jedoch insgesamt vier Punkte zum 5:5-Endstand abgeben musste. Der Finne siegte durch die zuletzt vergebenen Wertungen, unterlag jedoch eine Runde später gegen den Olympiazweiten Jakobi Kajaja (GEO), damit war für den Schorndorfer das WM-Turnier beendet.

Richtig schwer hatten es auch die deutschen Frauen erwischt. So kämpfte Nina Hemmer (55 kg) zunächst gegen die Chinesin Mengyu Xie, gegen die sie zuletzt klar verloren hatte. Anders am dritten WM-Kampftag in Belgrad, da kämpfte die DRB-Ringerin gegen die Asienmeisterin von 2019 auf Augenhöhe, unterlag nach einem Fehler sieben Sekunden vor Kampfende noch mit 4:6. Die Chinesin verlor im Viertelfinale gegen die Olympiasiegerin Mayu Shidochi-Mukaida, damit war die deutsche Ringerin vom AC Ückerath ausgeschieden.

Bis ins Viertelfinale kämpfte sich Luisa Niemesch (62 kg), die in ihrem Auftaktkampf gegen die Schwedin Sara Lindborg ihre ganze Routine ausspielte und mit guten Konterattacken zum 7:1-Erfolg kam. Doch dann traf auch die Ringerin vom SV Weingarten ein schweres Los, denn im Viertelfinale wartete die Weltmeisterin von 2019 und 2021 Aisuluu Tynybekova (KGZ), die bei den Olympischen Spielen in Tokio Silber gewann. Trotz der 0:4-Niederlage verkaufte sich Luisa Niemesch teuer, muss jedoch um den Einzug in die Hoffnungsrunde bangen, denn Tynybekova kämpft im Halbfinale am Abend gegen die WM-Dritte von 2021 Nonoka Ozaki, die kürzlich Junioren-Weltmeisterin wurde. 

Luisa Niemesch muss ebenfalls noch zittern. © Jörg Richter

„Wir haben uns gut auf diese Weltmeisterschaft vorbereitet, doch die Frauen haben schwere Lose erwischt“, so Bundestrainer Patrick Loes, der den beiden Frauen trotz der Niederlagen ein gutes Zeugnis ausstellt, wobei Luisa Niemesch noch Chancen auf den Einzug in die Hoffnungsrunde hat.