Mit Spannung blicken die Ringerfans auf den Samstagabend. Im Playoff-Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft stehen die Rückkämpfe auf dem Programm. Welcher Westendorfer Ringer schafft erstmalig den Sprung ins Finale? Die wohl besseren Karten haben Niklas Stechele und der SC Siegfried Kleinostheim.
Zwar verloren die Unterfranken den Hinkampf gegen den Topfavoriten ASV Mainz 88 knapp mit 14:17, doch die Ausgangslange spricht für die Bayern. In der F.A.N.-Arena in Aschaffenburg findet der Rückkampf statt. Ob dann auch Niklas Stechele dabei sein wird, konnte der 22-jährige Bundeskaderathlet auf Anfrage nicht bestätigen. „Das wird aus taktischen Gründen erst am Wettkampftag und auch noch unmittelbar vor der Waage entschieden“, betont er. Denn um die Aufstellung machen beide Teams ein großes Geheimnis. „Für uns ist trotzdem alles noch möglich“, fiebert der Westendorfer dem Schlagabtausch gegen die Rheinhessen bereits entgegen, wobei er den Hinkampf gegen Beka Bujiashvili mit 0:7-Wertungspunkten verlor. „Ich war nicht zufrieden mit meinem Auftritt“, zeigt sich Stechele selbstkritisch. Daheim habe aber das gesamte Team gezeigt, dass auch Topmannschaften straucheln können.
Im rund 430 Kilometer entfernten Burghausen steht der vierfache Deutsche Mannschaftsmeister mächtig unter Zugzwang. Obwohl die Ostbayern fünf Einzelkämpfe im Hinkampf in Schorndorf gewannen, ist die Mission Titelverteidigung in Gefahr. Sieben Punkte müssen der SV Wacker und Christopher Kraemer, der vor einer Woche bei der 8:15-Niederlage nicht aufgestellt wurde, wettmachen. „Es ist noch nichts verloren“, gibt sich der 27-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist kämpferisch. Dass er wohl einen Schlüsselkampf im Limit bis 66 Kilo vor der Brust hat, sieht er jetzt nicht so dramatisch. Mit Drucksituationen konnte der Bundesligaakteur schon immer umgehen. „Von daher rechnen wir erst am Schluss ab, wenn alle gerungen haben.“ Burghausen hat die stärkste deutsche Griechisch-Römisch-Achse in seinen Reihen. Jeder Ringer hat enorme Qualität, trotzdem bleibt im Vorfeld ein gebührender Respekt vor den Spartanern. „Sie liegen uns einfach nicht. Einige Begegnungen sind offen. Deshalb müssen wir alle besser als gut sein“, sieht Kraemer aufgrund des Heimvorteils im Rückkampf sein Team dann doch leicht im Vorteil.