Verlorene Heimpremiere für die Grizzlys: Am zweiten Kampftag der Ringer-Bundesliga hat Nürnberg zwar vor eigenem Publikum gegen den SV Wacker Burghausen mit 9:20 verloren, doch gab es bei diesem Duell trotzdem einige Höhepunkte.
Im leichtesten Limit stand Alexei Alvarez Blanco dem erfahrenen Givi Davidovi gegenüber. In offenem Gefecht war der Burghauser Athlet am Ende dann doch der cleverer Athlet auf der Matte. Der kubanische Neuzugang verlor seinen Debütkampf in der AVIA-Arena mit 4:11-Wertungspunkten. Im Schwergewicht feierte Christian John ebenfalls seine Heimpremiere im Trikot der Grizzlys. Sein Gegner war Nikoloz Kakhelashvili. Nach der sechsminütigen Kampfzeit ging ein weiterer Punkt auf das Burghauser Konto, weil John am Ende knapp mit 1:1 (letzte Wertung) verlor. „Ich bin trotzdem mit dem Kampf zufrieden. Sicherlich hätte ich mit einem Sieg glänzen können“, so Christian John in seiner Bilanz. Justas Petravicius (66 kg, Griechisch-Römisch) traf auf Fabian Schmitt, einem Ex-Grizzly. Weil sich der 30-Jährige Schmitt in diesem Kampf verletzte, gab er noch vor der Pause beim Stande von 8:0 für den Nürnberger auf, was zur Folge hatte, dass der Gastgeber zum ersten Mal in diesem Duell mit 4:3 in Führung ging. Auf verlorenem Posten stand dagegen im Halbschwergewicht (97 kg, Freistil) Johannes Mayer, der gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Erik Thiele mit 0:11 verlor. „Der Kampf hätte auch knapper ausfallen können. Mir fehlte der letzte Schliff zum Punkt, also die letzte Konsequenz“, zeigt er sich selbstkritisch. Er wolle den Kampf jetzt schnell abhaken. Weil Enes Akbulut krankheitsbedingt fehlte, stand für ihn Hamed Kiani in der Gewichtsklasse bis 66 Kilo im Freistil auf der Matte. Er hatte es mit Magomed Kartojev zu tun, der den Nürnberger technisch überlegen auspunktete. Zur Pause führten die Gäste mit 10:4.
Allein der erste Auftritt nach langer Zeit von Zoltan Levai war an diesem Abend schon sein Eintrittsgeld wert. Der amtierende Vize-Weltmeister von 2022 traf auf den deutschen U23-Weltmeister von 2021 Idris Ibaev. Nicht nur, dass beide im Limit bis 86 Kilo im Griechisch-Römisch ein hohes Tempo gingen, war es doch die Weltelite, die an diesem Tag in der AVIVA-Arena zu Gast war. Der ungarische Legionär in den Diensten der Grizzlys gewann das Duell mit 3:2-Wertungspunkten. Den Kampf des Abends lieferte allerdings Tim Stadelmann (71 kg). Stilartfremd musste der Freistilspezialist im griechisch-römischen Stil gegen den Neu-Burghauser Christopher Kraemer antreten. Nach einem Ausheber des 26-jährigen Allgäuers konterte ihn Stadelmann aus und drückte den Bundeskaderathleten auf beide Schultern. Zufrieden wirkte das Nürnberger Aushängeschild: Er sei selbst überrascht über den Ausgang des Kampfes gewesen. „Ich bin zufrieden, weil es auch ein spektakulärer Kampf war“, so Stadelmann nach dem Kampfende. In den folgenden drei Begegnungen gab es für die Gastgeber nichts mehr zu holen. Andreas Walter (80 kg, Freistil) verlor gegen Ali-Pasha Ruslanovich Umarpashaev mit 1:7-Wertungspunkten. Im Limit bis 75 Kilo hatte es Marco Dürmeier (Freistil) mit dem internationalen Topmann Ismzail Muszukajev zu tun. Hier hatte das Nürnberger Eigengewächs keine Chance (2:18). Sein Bundesliga-Debüt feierte Jonas Edel, der allerdings auch trotz beherztem Auftreten gegen den Burghauser Kaderathleten mit 0:15 vorzeitig technisch ausgepunktet wurde. „Wir hatten leider im Vorfeld der Begegnung Aufstellungssorgen. Die Mannschaft musste umgestellt werden“, so Cheftrainer Matthias Baumeister, der aber den Einzelsieg von Tim Stadelmann als „Paukenschlag“ wertet. Nichtsdestotrotz stimme ihn der Auftritt doch zuversichtlich, „wenn gleich Burghausen eine unheimliche Qualität und Quantität hat.“
Bereits am Sonntagabend (2.10.) geht es in der Bundesliga schon mit dem nächsten Kampf weiter. Dann treten die Nürnberg Grizzlys in Bad Staffelstein im Frankenderby gegen die Eagles Lichtenfels an. Der Anpfiff ertönt um 18 Uhr. Sportdeutschland.TV bringt diesen Kampf live.