Gabriel Christen ist Nationalliga-Chef und damit Mitglied im Zentralvorstand der Swiss Wrestling Federation (SWFE). Sein Einsatz gilt der weiteren Entwicklung der der Ligen in der Schweiz. Dabei muss er oft emotional geladenen Tagungen der Ligavereine eine vermittelnde, den Standpunkt des Zentralvorsandes vertretende Haltung einnehmen. Ihm gelingt das sehr gut. Beheimatet ist er in der Ringerriege Schattdorf. Ringsport-Magazin-Redakteur Gerhard Remus hat ihn interviewt.
Welche Erwartungen gibt es seitens der Verbandsleitung mit der Durchführung der Ligen in dieser Saison?
Christen: Wir hoffen, dass sämtliche Meisterschaften ohne Einschränkungen (Covid-19) für die Klubs, Ringer, Kampfrichter und Zuschauer durchgeführt werden können.
… und Ihre persönliche Erwartung?
Christen: Deckt sich mit der Erwartung des Verbandes.
Die Ligaversammlung beschloss die eingleisige Durchführung der Challenge-League mit sieben Mannschaften; gibt es noch andere wichtige Änderungen im System der Durchführung in den Ligen?
Christen: Die anderen Ligen, also die Premium League und die 1. Liga, erfahren keine Änderungen zu den Vorjahren, außer dass zwei 1. Liga- Teams forfait geben mussten, infolge personeller Engpässe.
Birgt die angesprochene Eingleisigkeit in der zweiten Stärkeklasse Probleme?
Christen: Es wird eine ausgewogene Meisterschaft geben, bei welcher das beste Team als Sieger hervorgeht und welches sich dann mit dem Letztplatzierten der Premium League um den Platz in der obersten Liga wird auseinandersetzen können.
Welches Finale um den Mannschaftsmeistertitel wird es Deiner meiner Meinung nach geben?
Christen: Ich denke, dass die diesjährige Premium League Meisterschaft mit Überraschungen gespickt sein wird und sich die Ringsportfreunde auf die kommenden Duelle freuen darf. Ich wage die Prognose, dass wir dieses Jahr eine andere Finalpaarung als 2021 haben werden.
Der RC Oberriet-Grabs schaffte es nach langem Anlauf in das Oberhaus. Was trauen Sie diesem Team zu?
Christen: Oberriet-Grabs hat seit einigen Jahren auf den Aufstieg hingearbeitet und ihn letztes Jahr geschafft. Sie haben einige Leistungsträger in ihren Reihen, die einen guten Grundstock bilden. Die Motivation ist sicher ausreichend vorhanden. Und dann muss nur noch Wettkampfglück dazukommen, und schon sind Überraschungen da. Auch wird das Derby gegen Kriessern (Direkte Nachbarorte: Die Redaktion) für volle Hallen und spannende Resultate sorgen.
Wird der eingeführte Livestream von den Kämpfen der Premium-League auch in der Saison 2022 realisiert?
Christen: Die Livestreams sämtlicher Premium League Kämpfe sind fix installiert und nicht mehr wegzudenken. An der Qualität der Streams wird fortgesetzt gearbeitet, sei es seitens des Verbandes wie auch der Klubs.
Es wird immer wieder von der kritischen Kampfrichtersituation zur Absicherung der Mannschaftskämpfe gesprochen. Wie sieht es im Vorfeld aus?
Christen: Der Kampfrichterchef hat die Planung sämtlicher Kämpfe vorgenommen und konnte diese ohne Abstriche abschließen. Trotzdem sind wir nach wie vor auf der Suche nach neuen Kampfrichterinnen und Kampfrichtern. Wenn man bedenkt, dass ohne sie keine Wettkämpfe stattfinden können, dann muss dieser Punkt zusätzliche Motivation für Leute sein, die Freude am Ringsport haben. Das Ausbildungsprogramm eines neues Wettkampfleiters ist stufengerecht über einige Jahre ausgearbeitet und Anfänger wie Fortgeschrittene werden eng betreut.
Ist die Challenge ein Thema für das oberste Kampfklasse, eventuell für die Finals?
Christen: Die Challenge ist an den Finalkämpfen der Premium League per Reglement Pflicht. Es gab nur während der Coronazeit eine Ausnahme.
Abschließend Ihr persönlicher Wunsch zur Durchführung aller Ligakämpfe.
Christen: Ich erwarte von allen Mitwirkenden auf und neben der Matte Fairness und Toleranz. Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Suchen wir nicht immer einen Schuldigen, sondern setzen uns mit Problemen sachlich und zielorientiert auseinander.