Vorzeitiges Aus für Roland Schwarz bei der WM in Belgrad. © Jörg Richter

Weiterhin keine Medaillen für DRB-Team

Die deutschen Griechisch-Römisch-Ringer sind auch am zweiten Wettkampftag ohne Chancen auf Edelmetall geblieben. Hannes Wagner (87 kg) schaffte es am Vortag nach Sieg und Niederlage in die Hoffnungsrunde, wo er am Sonntagmorgen gegen den Schweden Alex Kessidis mit 1:6-Punkten unterlag und endgültig aus dem Titelrennen ausschied. „Es war einfach zu wenig, was Hannes Wagner heute gegen den Schweden gezeigt hatte, dafür hat er mir gestern sehr gut gefallen, zudem muss man bedenken, dass er ja erst in diese Kategorie bis 87 Kilo gewechselt ist“, hat Wagner Bundestrainer Michael Carl vor allem in seinen Vorrundenbegegnungen am Vortag überzeugt.

Abdolmohammad Papi (63 kg) gewann seinen Auftaktkampf gegen den Mexikaner Jose Rodriguez im Schnelldurchlauf, lieferte anschließend im Achtelfinale auch dem Iraner Ali Nejati einen großen Kampf. Papi lag zunächst mit 0:3 zurück, als ihm in Runde zwei ein Wurf gelang, der vier Punkte auf sein Konto brachte. Wenige Sekunden vor Kampfende drehte der Iraner das Duell mit einer Zweierwertung erneut zu seinen Gunsten.

Abdolmohammad Papi führte noch gegen den Iraner, ließ sich am Ende noch die Butter vom Brot nehmen. © Jörg Richter

Im Halbfinale unterlag Ali Nejati gegen Leri Abuladze (GEO) mit 1:2-Punkten, damit war für Abdolmohammad Papi das WM-Turnier beendet, da nur die Gegner der Finalisten in die Hoffnungsrunde einziehen. „Man hat gesehen, dass er sich im Limit bis 63 Kilo sichtlich wohler fühlt, als noch bei der Europameisterschaft, wo er das Limit bis 60 Kilo besetzt hat“, so Bundestrainer Michael Carl. „Dass er wenige Sekunden vor Kampfende gegen den Iraner noch den Kampf aus den Händen gibt, darf einem so erfahrenen Ringer eigentlich nicht passieren“, hätte Carl den Routinier gerne weiter im Turnier gesehen. 

Ausgeschieden ist auch Roland Schwarz (82 kg), der einen guten Start ins Turnier hatte. In der Qualifikation verbuchte der Vize-Europameister von 2019 gegen David Zhytomyrsky (ISR) einen 5:1-Erfolg. Im Achtelfinale lag Schwarz gegen den Moldawier Mihail Bradu bereits mit 0:7 in Rückstand, doch in der zweiten Runde drehte er das Blatt mit schönen Aktionen noch mit 9:7 zu seinen Gunsten. „Roland ist einer, der nicht aufgibt, das zeichnet ihn aus, wobei er auch etwas angeschlagen ins Turnier gegangen ist“, so Michael Carl anerkennend.

Im Viertelfinale folgte für Roland Schwarz eine schnelle Schulterniederlage gegen Tamas Levai, die das vorläufige Aus zur Folge hatte – und nach der Halbfinalniederlage des Ungarn konnte der DRB-Ringer auch nicht mehr über die Hoffnungsrunde neu ins Kampfgeschehen eingreifen. 

Am Montag treten die Vertreter der letzten beiden Gewichtsklassen im griechisch-römischen-Stil auf die Matten der ‚Stark-Arena‘ in Belgrad. Im Limit bis 60 Kilo vertritt der Köllerbacher Etienne Kinsinger die deutschen Farben, in der schwersten Kategorie bis 130 Kilo wurde Jello Krahmer aus Schorndorf für die Weltmeisterschaft nominiert.

Auch die ersten Gewichtsklassen der Frauen stehen am dritten Wettkampftag auf dem Plan. In den Gewichtsklassen 55 und 62 Kilo geben mit Nina Hemmer und Luisa Niemesch die Erfahrensten aus dem deutschen Frauenteam den Startschuss in die Frauen-Wettkämpfe. 

Aus österreichischer Sicht gab es für Daniel Gastl (97 kg) ebenfalls nichts zu holen. Der Tiroler verlor seinen Auftaktkampf gegen den Azerbaidschaner Arif Niftullayev knapp mit 2:3-Wertungspunkten. Weil sein Gegner allerdings nicht das Finale erreichte, Niftullayev wurde vom Bulgaren Kiril Milenov im Halbfinale geschultert, ist der Weg über die Hoffnungsrunde für den Sportpolizisten verbaut. Auch Aker Al Obaidi, der in Österreich für den RSC Inzing startet, aber bei der WM für das UWW-Team, musste sich im Achtelfinale aus dem Turnier verabschieden. Dem deutlichen Überlegenheitssieg gegen Emerson Ordonez aus Guatamala, folgte eine deutliche Niederlage gegen Viktor Ciobanu. Weil der Moldawier das Finale verpasste, schied auch Al Obaidi vorzeitig aus.