Bundestrainer Michael Carl © Kadir Caliskan

WM in Belgrad: Nachgefragt bei Michael Carl

Die Griechisch-Römisch-Ringer eröffnen die WM-Woche in Belgrad und Bundestrainer Michael Carl führt eine gute Mischung aus jungen Ringern auf die Matten, aber auch erfahrenen Athleten, die schon internationale Erfolge verzeichneten.  Insgesamt gehen die Blicke über die Wettkämpfe in Belgrad hinaus, in Richtung Olympische Spiele 2024 in Paris. Ringsport-Magazin hat bei Bundestrainer Michael Carl nachgefragt.

Die letzte Station vor den Weltmeisterschaften war ein Trainingscamp in Litauen, wie verliefen die Vorbereitungen?

Michael Carl: Die Vorbereitung in Litauen ist gut gelaufen, wir hatten zwar ein paar leichte Erkältungen, aber nichts Dramatisches. Schade, dass wir bei Witalis Lazovski den Entschluss treffen mussten, dass er aufgrund seines Meniskusrisses nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen kann, er wurde bereits operiert.

Zwischen dem Trainingscamp in Litauen und den Wettkämpfen in Serbien vergingen einige Tage, was machen die deutschen Griechisch-Römisch-Spezialisten in dieser Zeit?

Michael Carl: Da wir dieses Jahr sehr viele Lehrgänge hatten und wir bis zur WM nur eine Woche Zeit hatten, bereiteten sich die Athleten im Heimbereich mit den Heimtrainern auf die WM vor. Jeder hat seine Rituale und Abläufe, wichtig ist, dass alle ausgeruht in Belgrad anreisen.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Michael Carl: Die Stimmung ist sehr gut, wir hatten im kompletten Jahr ein schönes Mannschaftsgefüge.

In einigen Gewichtsklassen standen mehrere Ringer zur Verfügung, was waren die Nominierungskriterien für die Weltmeisterschaft?

Michael Carl: Im Laufe des Jahres gab es einige Wettkämpfe – zuletzt die Deutschen Meisterschaften in Frankfurt(O.) und der Große Preis in Dortmund. Bei diesen Turnieren wurde in den offenen Gewichtsklassen die endgültige Entscheidung getroffen.

Der Blick geht bereits in Richtung Paris 2024, aber auch darüber hinaus, wie sind die Planungen im deutschen Greco-Team?

Michael Carl: Ja, wir haben einige junge Athleten, die jetzt in die olympischen Gewichtsklassen aufgerückt sind, hier darf man nicht zu viel erwarten. Das ist ein Entwicklungsprozess, der sich über Jahre hinzieht. Für einige Ringer ist die Blickrichtung Paris 2024, für andere 2028 Los Angeles, insgesamt planen wir über einen längeren Zeitraum.

Es sind aber auch Athleten am Start, die in ihren Gewichtsklassen durchaus vorn mitmischen können, was sind die Ziele in Belgrad?

Michael Carl: Wie bereits beschrieben, haben wir ein paar Debütanten und einige Gewichtsklassenwechsel, da wollen wir schauen, auf welchem Niveau sich diese Athleten im Vergleich zur Weltspitze befinden. Da aber Athleten wie Denis Kudla und Frank Stäbler nicht am Start sind, haben wir keine Medaillenfavoriten, wir haben aber den einen oder anderen Athleten, der an einem optimalen Tag um eine Medaille ringen kann, das ist auch unser Ziel.