Vier Starter, zwei Medaillen – eine fast optimale Ausbeute für die Griechisch-Römisch-Spezialisten gab es bei den Europameisterschaften der Altersklasse U23 in Bukarest (ROU).
Am Mittwochabend kämpfte sich Lucas Lazogianis (97 kg) auf das Siegerpodium, gegen den Ukrainer Oleksandr Yevdokimov setzte sich der Schützling des Trainergespanns Michael Carl/Maik Bullmann mit 5:0-Punkten durch und katapultierte sich mit einem sehenswerten Ausheber aus der ersten Runde des Duells, auf das Siegerpodium.
Doch es hätte auch das Finale sein können, denn Lucas Lazogianis besiegte zunächst Roman Balchivschii (MDA) mit 3:1 und Maans Klostermann (SWE) mit 9:0, unterlag dann aber im Halbfinale nur knapp mit 5:7 gegen den späteren Europameister Murad Ahmadiyev aus Aserbaidschan. Damit stand der DRB-Ringer jedoch im kleinen Finale um Bronze.
Am Tag zuvor gab es bereits Jubel im deutschen Lager, als Deni Nakaev (72 kg) im kleinen Finale um Bronze Khvicha Ananidze bezwang. Nach der ersten Runde führte der Georgier mit 1:0 durch eine Passivitätsverwarnung an den Ringer vom KSK Konkordia Neuss, doch in Runde zwei vergab der Kampfrichter die Verwarnung an Ananidze und Nakaev schlug daraus Kapital, punktete mit Ausheber und Rollen im Bodenkampf zum vorzeitigen 9:1-Sieg durch technische Überlegenheit.
Deni Nakaev begann am Vortag furios, er bezwang in der Qualifikation Simon Borkenhagen (SWE) mit 9:0 und blieb auch im Viertelfinale gegen Konrad Kozlowski (POL) mit 5:1 erfolgreich. Erst im Halbfinale konnte der Juniorenweltmeister des vergangenen Jahres von Alexandrin Gutu (MDA) gestoppt werden, Nakaev unterlag dem Moldawier mit 1:7, stand damit aber im kleinen Finale um Bronze.
Georgios Scarpello (60 kg) beendete die Europameisterschaft nach zwei Niederlagen auf dem fünften Rang. Der DRB-Starter verlor seinen Auftaktkampf gegen Melkamu Fetene (ISR) mit 0:7-Punkten. Da sich der Ringer aus Israel ins Finale kämpfte, rückte Scarpello aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in diesem Limit sofort ins kleine Finale um Bronze, das er gegen Vladyslav Kuzko (UKR) mit 1:7 verlor.
Aaron Bellscheid (72 kg), der jüngste Ringer im deutschen Griechisch-Römisch-Kleeblatt, setzte sich zunächst gegen Giovanni Alessio (ITA) durch, scheiterte dann aber an Irfan Mirzoiev (UKR) mit 1:10-Punkten. Der Ukrainer erreichte das Finale und so bot sich die Chance für Bellscheid, in der Hoffnungsrunde neu ins Kampfgeschehen einzugreifen. Doch da stand ihm mit Abdullah Toprak ein starker Ringer gegenüber, der nicht zu bezwingen war. Bellscheid unterlag dem Türken im Kampf um Bronze mit 1:9 und schied damit endgültig aus dem Kampf um die Medaillen aus.
Der Schweizer Michael Portmann (67 kg) hatte mit Hassan Mammadli (AZE) ein schweres Los gezogen, der Aserbaidschaner ließ beim vorzeitigen 1:10 gegen Portmann nichts anbrennen, kassierte jedoch eine Runde später gegen den Türken Yilderim selbst eine Niederlage und verpasste damit das Finale. Damit konnte Portmann auch nicht mehr in der Hoffnungsrunde neu ins Kampfgeschehen eingreifen und schied endgültig aus.
Gleiches Szenario eine Gewichtsklasse höher bei Maurus Zogg (72 kg), der gegen Kamil Czarnecki (POL) mit 2:11 unterlag. Der Pole verlor den Viertelfinalkampf gegen den Ungarn Krizstofer Klanyi mit
Die kommenden Tage gehören den jungen Damen aus der U-23, wobei der Deutsche Ringer- Bund eine starke Delegation auf die Ringermatten der Polyvalent-Hall entsendete. Die Freistilringer setzen am Wochenende den Schlusspunkt hinter die Titelkämpfe von Bukarest.
